Die Geschichte der Olssons


Fragt man Carl-Hugo Olsson, besser bekannt als Kaj, hat er in seinem bald 92-jährigen Leben noch nie etwas Bemerkenswertes geleistet: „Ich komme aus einer alten Bauernfamilie, und da ist man es halt gewohnt, zuzupacken, wo es nötig ist".

Der Hof, auf dem alles begann, ist seit dem Frieden in Roskilde 1658 über Generationen weitergegeben worden, und als Bauernjunge hat Kaj von klein auf verstanden:
„Man soll arbeiten und darf dabei nicht nachlässig sein. Und dann muss man auch ein bisschen einfallsreich sein.“
Traktoren waren schon immer ein natürlicher Teil von Kajs Leben – das ist selbstverständlich, wenn man auf einem Bauernhof lebt. Und als Aktiver im JUF, dem schwedischen Jugendverband der Landwirte, hielt er sich auf diesem Gebiet auf dem Laufenden.
„Bei einem Treffen wurde ein Bild aus Amerika gezeigt, das das erste auf einen Traktor montierte Baggeranbaugerät zeigt. Das war Mitte der 1940er Jahre, und wir jungen Leute fanden das sehr spannend“, sagt Kaj und stellt fest, dass damals vielleicht die Idee für das entstand, was heute Olsson Parts ausmacht.

Kaj setzte sein Studium an der schwedischen Landwirtschaftsuniversität SLU in Alnarp in Schonen fort. Zu dieser Zeit hatte er bereits Lilli kennengelernt, die bald seine Frau wurde. Er machte ein Praktikum auf mehreren größeren landwirtschaftlichen Betrieben, aber Traktoren blieben sein großes Interesse. Kaj bewarb sich schließlich bei der damaligen Traktorenabteilung von Volvo in Göteborg und arbeitete dort einige Jahre als Verkäufer.

Keine Baggerlader für Volvo

„Ich habe versucht, Baggerlader in das Volvo-Sortiment aufzunehmen, aber das ist mir nie gelungen. Da habe ich gekündigt, mir einen eigenen Baggerlader zugelegt und stattdessen mein eigenes Unternehmen in der Baubranche gegründet“, lacht Kaj. Es war das Jahr 1957, und Kajs Firma CH Olsson Entreprenad AB hatte einen ausgebuchten Terminkalender. Er teilte seine Zeit zwischen Göteborg, wo Lilly als Lehrerin arbeitete, und dem Bauernhof in Köperöd außerhalb von Ellös auf, wo das Unternehmen seinen Sitz hatte. Seine Firma erhielt Aufträge für den Straßenbau und Schachtarbeiten auf Grundstücken, oft weit weg von zu Hause, und Kaj wurde es langsam leid, so oft von seiner Familie getrennt zu sein.
„Die Jungs waren geboren und ich wollte es etwas ruhiger angehen lassen. Stattdessen fing ich an, Traktoren aus England zum Verkauf einzuführen.“

Er führte die Traktoren über den Hafen in Vallhamn auf der Nachbarinsel Tjörn ein, von der es Mitte der 60er Jahre noch eine regelmäßige Verkehrsverbindung über die Nordsee gab. Anfang der 1970er Jahre kam das „Kabinengesetz“, das dem gesamten Geschäft Sand ins Getriebe zu streuen drohte.
„Plötzlich mussten alle Traktoren über eine Fahrerkabine verfügen, und diese konnte ich für die englischen Traktoren einfach nicht auftreiben. Daraufhin habe ich auf dem Hof eine Werkstatt eingerichtet und mich stattdessen auf Ersatzteile umorientiert.“


Billigere Ersatzteile

In England gab es Firmen, die sich auf den Aftermarket spezialisierten, und Kaj erhielt darüber so einige Tipps und Kontakte. Und da er seine Traktoren über die Jahre selbst repariert hatte, wusste er, worauf es ankam.

„Aber Originalteile für die englischen Traktorenmarken Ferguson und Fordson waren teuer. Ich habe den Unterschied gesehen, als ich in England war und direkt bei den Herstellern gekauft habe. Die kann man doch sicher billiger bekommen...? Und das war tatsächlich der Fall. Es wurden mehr Mitarbeiter eingestellt und das Geschäft wuchs. Im Jahr 19XX wurde der Firmenname in Olssons i Ellös geändert, und gleichzeitig wurden neue Gebäude auf dem Industriegebiet außerhalb der Gemeinde Ellös errichtet. Im Frühjahr 19XX erfolgte der Umzug. 1996 wurde der erste Online-Handel eröffnet.

Übergabe an die Söhne

1999 trat Kaj einen Schritt kürzer und übergab an die drei Söhne Henrik, Olle und Magnus. 2020 wurde die Marke Olsson Parts eingeführt und zwei Jahre später der erste externe Geschäftsführer in der Geschichte des Familienunternehmens eingestellt.
Viel Zeit ist vergangen, seit der Bauernjunge Kaj – Sie wissen schon, der Mann, der in seinem 92-jährigen Leben noch nie etwas Bemerkenswertes getan hat – sein erstes Baggeranbaugerät auf einem Bild gesehen, eine Geschäftsidee entwickelt und sich selbstständig gemacht hat, mit dem Import von Traktoren aus England begann und zu einem der größten Anbieter von Ersatzteilen für Traktoren und später auch für Baumaschinen wurde. Ein Erbe, das die Söhne ehrfürchtig verwalten?

„Es ist schön, dass die Jungs alles übernommen und fortgeführt haben.“

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